Inklusive Jugendarbeit
gelingt (nur) gemeinsam!
Projekt der Frankfurt UAS erarbeitet mit Akteur*innen aus der Praxis
und Jugendlichen mit Behinderung ein Konzept für Hessen
Frankfurt am Main, 23. Juli 2024. Wie kann inklusive Jugendarbeit in Hessen gelingen? Ein
Forschungsteam der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) wird hierfür im
Projekt „Inklusive Jugendarbeit: geht (nur) gemeinsam!“ ein Konzept gemeinsam mit
Jugendeinrichtungen, Organisationen der Behindertenhilfe und Jugendlichen mit Behinderungen
erarbeiten. Am 15. Juli 2024 übergab Manuela Strube, Staatsekretärin im Hessischen Ministerium
für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales (HMSI), Projektleiterin Prof. Dr. Bettina Bretländer
einen Förderbescheid in Höhe von rund 40.000 Euro für den Zeitraum von Juni 2024 bis Mitte März 2025.
„Das Projekt von Frau Prof. Dr. Bretländer wird dazu beitragen, den gesetzlichen Auftrag der
inklusiven Ausrichtung der Jugendhilfe praxisnah und empirisch-fundiert umzusetzen“, so
Staatssekretärin Strube. „Angebote der Jugendarbeit sollen für alle Kinder und Jugendlichen
nutzbar und erlebbar sein. Um Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit dabei
praktisch zu unterstützen, finanziert das Land die Erstellung des Handlungskonzeptes.“
Das Projekt baut auf dem ebenfalls vom HMSI geförderten Projekt „Jugendliche mit Behinderung:
Teilhabe an Freizeit ermöglichen“ auf, das Ende Februar 2024 endete. Dafür befragten die
Forschenden Expert*innen im Freizeit-/Jugendarbeitsbereich sowie Jugendliche mit Behinderung
und ihre Eltern an drei hessischen Modellregionen zu ihrer Lebenswelt und Teilhabebarrieren.
Das Ergebnis: Die Offene Jugendarbeit hat demnach zwar ein geeignetes Angebot für Jugendliche mit Behinderung, der Zugang zum Jugendzentrum ist für sie aber oftmals mit viel
Organisationsaufwand verbunden, etwa durch fehlende Barrierefreiheit und die Beantragung
einer Freizeitassistenz für den Besuch. Als Erfolgsfaktoren für Teilhabe identifizierten die
Forschenden in der Studie die Zusammenarbeit von Jugendarbeit und Einrichtungen wie der
Eingliederungshilfe und etwa der Schulsozialarbeit.
Diese Gruppen kommen im neuen zweiphasigen Projekt in Kontakt. Zunächst sind mehrere
Workshopreihen mit Mitarbeitenden aus zwei ausgewählten Jugendeinrichtungen sowie
Akteur*innen der Behindertenhilfe aus den gleichen Sozialräumen geplant. Darin sollen beide
Gruppen nicht nur für die Umsetzung von inklusiver Jugendarbeit sensibilisiert und
handlungsfähig gemacht werden. Der Austausch miteinander und die Vernetzung untereinander
ist ein wichtiges Ziel. Das Forschungsteam begleitet die Workshops wissenschaftlich und
entwickelt darauf aufbauend ein Handlungskonzept für inklusive Jugendarbeit. Was sich die
Jugendlichen mit Behinderungen selbst hierfür wünschen, spielt eine zentrale Rolle.
Bettina Bretländer, Professorin für Behinderung und Inklusion an der Frankfurt UAS: „Uns ist vor
allem der Dialog wichtig: zwischen den verschiedenen Akteur*innen der Praxis und ganz
besonders mit den Jugendlichen. Alle Perspektiven und Expertisen zusammenzubringen und
gemeinsam Lösungen zu finden, das ist ein zentrales Ziel des Projektes.“ In einer zweiten
Projektphase ab März 2025 soll das Handlungskonzept in weiteren Sozialräumen erprobt und
noch einmal angepasst werden.
PROJEKTLEITUNG
Prof. Dr. Bettina Bretländer
WISSENSCHAFTLICHER MITARBEITER
Marcel König M.A.
PROJEKTLAUFZEIT
Mai 2024-März 2025
FINANZIERUNG
Land Hessen